Mittwoch, 8. Juli 2009

In Freiheit ganz Mensch sein

Pater Kentenich war ein völlig untypischer Priester in seiner Zeit: Gleichzeitig tief gläubig, und dennoch ganz und gar nicht "verkorkst", sondern erstaunlich modern und philosophisch und psychologisch am neuesten Stand! - Und selbst heute noch scheint er in seiner damals entwickelten schönstättischen Spiritualität noch seiner Zeit voraus zu sein.
Er war nie ein brutaler Kirchenkritiker, aber trotzdem sah er viele Dinge ganz anders als damals innerkirchlich üblich. Er hat versucht, innerhalb der katholischen Kirche eine "urchristliche" biblische Spiritualität in den Menschen zu wecken.
Das Wichtigste dabei: Die Freiheit


PATER KENTENICH - FREIHEIT
Da ist immer Freiheit bis zum äussersten Trumpf gewesen. Nach dem moraltheologischen Denken:
FREIHEIT DES MENSCHEN IST DAS PRIMÄRE.
Wenn ich dann die ganze Geschichte weiterdenke, wie der Herrgott die Freiheit des Menschen achtet, das ist etwas ganz Grandioses.
Sehen Sie, er hat den Menschen die Freiheit zugelassen. Es liegt eine Weisheit darin, die Freiheit des Menschen in Bewegung zu setzen, damit der aus Freiheit zu seinem Wunsch und Willen ja sagt.
Und was riskiert er dabei? Daß die Freiheit millionenfach mißbraucht wird.

Wenn ich natürlich nur die zwei Punkte sage "Bindung nur soweit, aber auch soweit als nötig" und "Freiheit soweit als möglich", ist das natürlich in der alten Denkweise ein Schlag gegen den "Stand der Vollkommenheit"!

Das Wesentliche fehlt:

Die GEISTPFLEGE!



Zeittafel zum ereignisreichen Leben von Pater J. Kentenich

1885

Der Sohn von Katharina Kentenich wird in Gymnich geboren und am 19. November in der Pfarrkirche St. Kunibert in Gymnich auf den Namen Peter Joseph getauft. Der Rufname soll Joseph sein. Im Taufregister ist der 18. November als Tag der Geburt eingetragen. Dieses Datum ist auch in vielen Dokumenten und Biographien vermerkt. Die Recherchen der letzten Jahre legen aber nahe, dass der korrekte Termin der 16. November ist.

1891
Dezember
Umzug nach Straßburg, Besuch der Volksschule dort. (Wahrscheinlich um den 29.12.1891 bis nach Juni 1892.)

1894
12. April
Die Mutter bringt den Jungen nach Oberhausen in das Waisenhaus St. Vincenz.

1897
25. April
Weißer Sonntag Erste hl. Kommunion.

24. September
Firmung durch Weihbischof Dr. Fischer von Köln in der damaligen Notkirche Herz-Jesu in Oberhausen.

1899
23. September
Joseph Kentenich wird von Pfarrer Savels von St. Aposteln in Köln nach Ehrenbreitstein bei Koblenz in das Missionshaus der Pallottiner gebracht. Dort beginnt er mit den humanistischen Studien.

190427. Juli
Die humanistischen Studien sind abgeschlossen, Joseph Kentenich bekommt sein Reifezeugnis.

24. September
Mit dem Ritus der Einkleidung beginnt das zweijährige Noviziat im Mutterhaus der Pallottiner in Limburg an der Lahn. Das Noviziat endet am

1906
24. September
Erste Profeß

11. Oktober
Empfang der Tonsur.

1906/1907
Der Frater Kentenich erkrankt für längere Zeit.

1907
24. September
Zweite Profeß

11. Oktober
Empfang der vier niederen Weihen

1908
24. September
Dritte Profeß

1909
24. September
Ewige Profeß

10. Oktober
Weihe zum Subdiakon

1910
28. März
Weihe zum Diakon

8. Juli
Priesterweihe durch Bischof Heinrich Vieter, Apostolischer Vikar v. Kamerun

10. Juli
Primizfeier in der Kapelle des Missionshauses in Limburg. Pater Provinzial Kolb fungierte als Presbyter assistens, die Primizpredigt hielt Pater Karl Stehr.

1911
18. September
Pater Kentenich wird Lehrer in Koblenz-Ehrenbreitstein.

1912
8. September
Umzug nach Schönstatt, dort ab Oktober Spiritual des Studienheims.

27. Oktober
Pater Kentenich hält einen Vortrag, der später Vorgründungsurkunde genannt wird.

1912/1913
In den Weihnachtsferien wird der Missionsverein gegründet.

1914
19. April
Errichtung der Marianischen Kongregation des Studienheims Schönstatt.

Anfang August
Ausbruch des ersten Weltkrieges


18. Oktober
Pater Kentenich hält einen Vortrag, der als Gründungsurkunde Schönstatts gilt. Somit ist der 18. Oktober 1914 der Gründungstag der Schönstatt-Bewegung.


1915
2. April
Am Karfreitag 1915 erhält die Michaelskapelle, Versammlungsort der Marianischen Kongregation, das Marienbild, das den Titel „Dreimal Wunderbare Mutter“ erhält.

1919
18. Juli
Pater Kentenich wird als Spiritual im Studienheim Schönstatt abgelöst.

1920
Herbst
Pater Kentenich zieht vorübergehend nach Engers in das Kloster St Augustin

1935
8. Juli
Das silberne Priesterjubiläum wird gefeiert.

1939
1. September
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges

1941
14. September
Nachdem bereits verschiedene Mitarbeiter Pater Kentenichs verhaftet worden waren, wird er an diesem Tag auch selbst von der Geheimen Staatspolizei in Schönstatt verhört.

20. September
Pater Kentenich muss nach Koblenz zur Geheimen Staatspolizei. Er wird verhört und festgenommen. Es beginnt eine vierwöchige Dunkelhaft.

21. September
Zweites Verhör Pater Kentenichs aufgrund seines Antrags auf ein erneutes Verhör. An der anstehenden Dunkelhaft ändert sich nichts.

18. Oktober
Ende der Dunkelhaft

21. Oktober
Erster Brief aus dem Gefängnis nach Schönstatt
.

13. Dezember
Pater Kentenich beginnt, im Gefängnis in Koblenz heimlich die Hl. Messe zu feiern.

1942
13. Januar
Drittes Verhör durch die Geheime Staatspolizei.

16. Januar
Pater Kentenich erhält den Schutzhaftbefehl und wird bei einer ärztlichen Untersuchung lagerfähig erklärt.

20. Januar
Pater Kentenich lehnt eine erneute ärztliche Untersuchung ab und entscheidet sich damit indirekt für das Konzentrationslager.

11. März
Beginn des Transportes nach Dachau.

13. März
Ankunft in Dachau auf dem Zugangsblock.

29. Juni
Arbeitsaufnahme beim Kommando „Desinfektion“.

23. August
Vom Zugangsblock zum Block der polnischen Priester verlegt.

13. Oktober
Vom Block der polnischen Priester auf den Block der deutschen Geistlichen verlegt.


1943
19. März
Erste Hl. Messe im Konzentrationslager.


1944
9./10. März
Haft im Stehbunker und Verhör durch eine Spezialkommission der Geheimen Staatspolizei.

24. September
Erster Vortrag von insgesamt drei Vorträgen, die zusammen als die „Dritte Gründungsurkunde“ in die Schönstattgeschichte eingegangen sind.

18. Oktober
Zweiter Vortrag der „Dritten Gründungsurkunde“ zum 30. Jahrestag der Gründung Schönstatts.

8. Dezember
Dritter Vortrag der „Dritten Gründungsurkunde“.


1945
6. April
Entlassung aus dem Konzentrationslager Dachau. Der Entlassungsschein war schon am 24. März unterschrieben worden.


20. Mai
Ankunft in Schönstatt

15.-20. Oktober
In Schönstatt findet die erste Oktoberwoche als Dankeswoche statt.

1947
14. März
Pater Kentenich erhält eine Privataudienz bei Papst Pius XII.

15. März
Nach verschiedenen Reisen in die Schweiz in den Jahren 1945 bis 1947 reist Pater Kentenich nun auch nach Südamerika: Nach Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chile. Der Rückflug von Rio de Janeiro nach Rom erfolgte am 12. September, in Schönstatt traf er am 11. Oktober ein.

20. Oktober
Neue Reise, zunächst in die Schweiz, danach, am 29. Dezember, von Genf aus Abflug nach Südafrika. Ankunft in Johannesburg am 31. Dezember.

1948
4. April
Flug von Südafrika nach Südamerika, zunächst Brasilien, dann Chile

4. Juni
Abflug von Chile nach USA

6. September
Rückflug von USA nach Südamerika

1950
19. Januar
Rückflug von Brasilien aus nach Rom

28. Februar
Nach einer Zeit in der Schweiz Rückkehr nach Schönstatt.

8. Juli
40-jähriges Priesterjubiläum

1951
17. Januar
Aufbruch zur dritten Reise nach Südamerika

Karwoche
Beginn der päpstlichen Visitation des Schönstattwerkes

17. April
Rückflug nach Rom

7. Mai
Rückkehr nach Schönstatt

22. Oktober
Abschied von Schönstatt, zunächst in die Schweiz, dann am 23. November nach Rom

1952
16. Januar
Reise in die Schweiz und von dort aus am 17. Januar Abflug von Zürich nach Südamerika.

20. Juni
Abflug von Santiago de Chile nach Milwaukee in den USA. Ankunft dort am 21. Juni.

1953
3. August
Ende der päpstlichen Visitation des Schönstattwerkes.

1955
18. November
Feier des 70. Geburtstages von Pater Kentenich in Milwaukee.

1956
24. September
Goldenes Professjubiläum Pater Kentenichs.

1959
Ostern
Um Ostern dieses Jahres wurde Pater Kentenich zum Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde in Milwaukee bestellt. Er blieb es bis zu seiner Abreise am 16. September 1965.

1960
8. Juli
Goldenes Priesterjubiläum

1964
18. Oktober
50-jähriges Bestehen Schönstatts

1965
16. September
Abreise von Milwaukee nach Rom, Ankunft dort am 17. September.

20. Oktober
Die Vollversammlung der Kardinäle des Hl. Offiziums hebt alle Beschlüsse über Pater Kentenich auf. Papst Paul VI. bestätigt den Beschluß der Kardinäle am 22. Oktober.


16. November
Aufnahme Pater Kentenichs in den Klerus der Diözese Münster durch Bischof Joseph Höffner.


18. November
80. Geburtstag Pater Kentenichs

22. Dezember
Pater Kentenich erhält eine Audienz bei Papst Paul VI.

24. Dezember
Rückkehr nach Schönstatt

1966
13. Januar bis 11. Februar
Aufenthalt in Rom

9. März
Rückkehr nach Schönstatt

1967
16. Juli
Reise nach Dachau zum 25. Jahrestag der Gründung der Schönstätter Marienbrüder und des Familienwerks.


1968
Sonntag, 15. September
Morgens, kurz nach 7 Uhr, stirbt Pater Kentenich in der Sakristei der neu erbauten Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt. Er hatte zuvor zum ersten Mal in der neuen Kirche die Hl. Messe zelebriert.

20. September
Beisetzung an der Sterbestelle
AnliegenbuchKontaktDruckenwww.paterkentenich.de - Die Website über Pater Joseph Kentenich

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BORKEN, Nordrhein-Westfalen, Germany
Lehrer a.D. vielseitig interessiert, erkennt eine deutliche Zunahme negativer Entwicklungen in vielen Bereichen der Gesellschaft