Sonntag, 25. Oktober 2009

C. G. Jung

Carl Gustav Jung


Carl Gustav Jung wurde am 26. Juli 1875 geboren und studierte Medizin in Basel. Von 1900 bis 1909 war er als Psychiater am "Burghölzli" in Zürich tätig und führte zusammen mit Eugen Bleuler die Psychoanalyse Freuds in die Psychiatrie ein. Nach rund sechsjähriger Freundschaft trennte er sich Ende 1912 von Freud wegen theoretischer Differenzen und schuf allmählich seine eigene Analytische Psychologie. Im Jahr 1935 wurde er Professor an der ETH in Zürich und 1944 Ordinarius für medizinische Psychologie an der Universität Basel. Jung heiratete 1903 Emma Rauschenbach und hatte 5 Kinder. Er wohnte und praktizierte in Küsnacht am Zürichsee, wo er am 6. Juni 1961 gestorben ist.



Jung war der Mystiker unter den Vätern der Psychoanalyse, denn während Freud vieles vom Sexualtrieb ableitete und Adler den Machttrieb in den Vordergrund stellte, sah der humanistisch denkende und in protestantischer Tradition aufgewachsene Schweizer Jung das Individuum in Verbundenheit mit den "Ahnen", also durchaus heidnisch als magisches Wesen. Er lebte mit dem Bewußtsein, in eine Familie geboren worden zu sein, die sich aufs Visionäre verstand: der eine Großvater war Geistlicher und hatte tatsächlich mit "Geistern" Kontakt, der andere war Freimaurer und ein Hoch-Eingeweihter in esoterischen Praktiken. Er galt als ein unehelicher Sohn Goethes. Jung war sich dessen sicher und betonte zeitlebens die Abstammung von dem Dichterfürst. Seine Mutter fiel regelmäßig in Trance und gab dann seltsame Worte und Töne von sich, sie verkehrte in diesen Zuständen ebenfalls mit Geistern und blieb dem Sohn immer ein rätselhaft, geheimnisumwittertes Wesen. Zwar Mutter, aber doch auch Fremde - anziehend und furchteinflößend schrecklich zugleich.

In der Jungschen bzw. Analytischen Therapie gilt der Traum als der wichtigste Wegweiser zum Unbewußten. Hier findet die Begegnung mit den Archetypen statt, die durch die Traumbilder zu uns sprechen. Einer der wichtigsten Aspekte jeder Therapie liegt für Jung daher in der Individuation, in der Selbstwerdung, in der Begegnung mit "dem Göttlichen in uns selbst". Jungs Reise ins Reich der Mythen und Symbole hat zu einer materialreichen Sammlung geführt, die zum Gegenstand philosophischer und anthropologischer Forschung geworden ist.

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BORKEN, Nordrhein-Westfalen, Germany
Lehrer a.D. vielseitig interessiert, erkennt eine deutliche Zunahme negativer Entwicklungen in vielen Bereichen der Gesellschaft