Am Heiligabend wollen laut einer Umfrage mehr Menschen fernsehen als in die Kirche gehen. Jeder Zweite (49 Prozent) kündigte an, am Weihnachtsabend den Fernseher einschalten zu wollen
Dagegen planten nur 41 Prozent der über 1.000 repräsentativ befragten 14- bis 64-Jährigen einen Gottesdienstbesuch, wie eine am Montag in Köln vorgestellte Forsa-Umfrage ergab.Der weihnachtlichen Stimmung kann sich den Angaben zufolge jedoch kaum jemand entziehen. Nur fünf Prozent sagten an, sie kämen gar nicht in Weihnachtsstimmung. Rund drei Viertel der Befragten (75 Prozent) erklärten, das Dekorieren der Wohnung oder das besinnliche Zusammensitzen mit der Familie oder dem Partner sorge für Feststimmung.
Nur 30 Prozent sagten dies über den Besuch der Kirche.
Meine Vermutung hinsichtlich dieser Entwicklung:
Immer mehr Menschen brauchen in heutiger Zeit totale Abwechslung, bzw. Unterhaltung, weil sie eine gewisse Unsicherheit, ja sogar Angst verspüren, wenn sie zur Ruhe kommen. Sie fürchten sich quasi vor einer an sich wohltuenden und befreienden Pause!
Leider auch, oder gerade an diesen besinnlichen Tagen!
Dietrich Bonhoeffer kann einen Anstoß geben:
Das schweigende Denken und Beten, das nur aus dem Hören kommt, kann oftmals förderlicher sein."
Das heißt aber auch, dass wir immer wieder feststellen werden, dass unsere Gedanken abschweifen. Das macht nichts, solange es Punkte gibt, an denen wir uns wieder sammeln. Aufgewühlt, mit Informationen und Aufgaben überflutet.
Mit all dem dürfen wir das Gefäß der Stille füllen.
Wo wir so Raum schaffen für Gottes Geist, da geschieht auch immer wieder die Begegnung mit dem Unberechenbaren, mit dem Ungeahnten, mit dem Unfassbaren. Und das kann brutal sein. Es kann zutiefst alles erschüttern, wenn in einer Zeit der Stille alles seinen Wert verliert, was mir so wichtig scheint.
Und doch:
Gott will uns in solchen Zeiten neu auf sich ausrichten. Das erschüttert und zerbricht alte Krusten, damit neues geistliches Leben in uns aufbrechen kann.
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