Freitag, 15. Januar 2010

Theodizee

Wie konnte Gott das zulassen? Besonders nach Katastrophen wie dem verheerenden Erdbeben in Haiti werden Zweifel an der Existenz Gottes laut.

In der Theologie bezeichnet der Begriff «Theodizee» den Versuch, die Allmacht und Güte Gottes angesichts unschuldigen Leidens in der Welt zu rechtfertigen. Theodizee leitet sich vom griechischen «theos» (Gott) und «dike» (Gerechtigkeit) ab. Schon im Alten Testament (Hiob, Psalter) und in der griechischen Antike (Epikur) wird das Problem bedacht.

Der eigentliche Begriff stammt erst von
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Der deutsche Philosoph versucht, das Theodizee-Problem von der Welt her zu verstehen:
In seinen «Essais de Theodicee» schreibt er 1710,

die von Gott geschaffene Erde sei zwar «die beste aller möglichen Welten», doch keineswegs vollkommen, da dies nur Gott selbst sei. Durch den unvollkommenen Menschen kämen Leid und Sünde in die Welt, ohne dass dies der Allmacht Gottes widerspreche.

(Quelle: epd)

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BORKEN, Nordrhein-Westfalen, Germany
Lehrer a.D. vielseitig interessiert, erkennt eine deutliche Zunahme negativer Entwicklungen in vielen Bereichen der Gesellschaft