aus: grenzwissenschaften.de
War Jesus doch verheiratet?Forscher präsentiert bislang unbekanntes frühchristliches Evangelium

Das neu entdeckte Fragment mit der Bezeichnung "Evangelium der Ehefrau Jesu". | Copyright: Karen L. King
Vatikan - Vier
Wörter auf einem bislang unbekannten Papyrusfragment stellen den für
die Harvard-Professorin Karen L. King den ersten Beweis dafür dar, dass
zumindest einige der frühen Christen davon überzeugt waren, dass Jesus
verheiratet war.
Wie die Professorin der Harvard Divinity School gestern auf dem 10. Internationalen Kongress für Koptische Studien im Vatikan berichtete, können diese in koptischer Schrift verfassten Wörter wie folgt übersetzt werden: "Jesus sagte zu ihnen, meine Gemahlin" und finden sich auf einem Papyrusfragment von einer Größe von 3,8 x 7,6 Zentimeter.
"Die christliche Tradition ging bislang davon aus, dass Jesus nicht verheiratet war, auch wenn für diese Behauptung keine vertrauenswürdigen Beweise vorliegen", so King. "Dieses 'neue' Evangelium beweist zwar nicht, dass Jesus verheiratet war, aber es berichtet uns davon, dass diese Frage überhaupt nur als Teil von lautstarken Debatten über Sexualität und Heirat aufkam. Von Anfang an waren die Christen uneins darüber, ob es besser sei, verheiratet zu sein oder nicht. Erst ein Jahrhundert nach Jesus' Tod begannen sie sich die Frage nach dem Familienstand Jesu zu stellen, um damit ihre jeweiligen Positionen zu stärken."
Auch Roger Bagnall, Direktor des Institute for the Study of the Ancient World in New York und Ariel Shisha-Halevy, Kopten-Experten an der Hebrew University in Jerusalem, halten das Fragment nach eingehender Untersuchung für wahrscheinlich authentisch. Weitere Untersuchungen sollen diese Experteneinschätzung nun noch anhand von chemischen Analysen etwa der verwendeten Tinte überprüfen.
Während eine
Seite des Fragments acht unvollständige Zeilen in Handschrift aufzeigt,
offenbart die andere Seite leider starke Schäden. Hier ist die Tinte so
stark verblasst, dass sich selbst unter Zuhilfenahme von
Infrarotaufnahmen und computergestützer Bearbeitung nur noch drei Wörter
und einige weitere einzelne Buchstaben entziffern lassen. Trotz der
geringen Größe und des schlechten Zustands, offenbart das Fragment laut
King spannende Einblicke in Fragen der frühen Christen zu Familie,
Anhängerschaft und Ehe.
Gemeinsam mit Professorin AnneMarie Luijendijk von der Princeton University ist King davon überzeugt, dass das neu entdeckte Fragment Teil eines bislang unbekannten frühchristlichen Evangeliums ist. In ihrer Analyse des Fragments, die voraussichtlich im Januar 2013 im Fachjournal "Harvard Theological Review" veröffentlicht werden wird, berichten die Wissenschaftlerinnen, dass das Fragment im Besitz eines privaten Sammlers ist, der King wegen einer Übersetzung des Textes kontaktiert hatte. Dieser Sammler besitze auch einen Brief des deutschen Ägyptologieprofessors Gerhard Fecht von der Freien Universität Berlin, der in den frühen 1980er Jahren offenbar ebenfalls der Meinung war, dass das Fragment ein Beweis dafür sei, dass Jesus verheiratet war.
Über die Entdeckung des Fragments ist bislang erst wenig bekannt. Da es jedoch in Koptisch - jener Sprache also, die während der Römischen Besatzungszeit in Ägypten gesprochen wurde - verfasst ist, gehen die Forscherinnen davon aus, dass das Papyrus auch hierher stammt. Luijendijk vermutet, dass das Fragment möglicherweise, wie viele andere Originalteile des Neuen Testaments, auf einer antiken Müllhalde gefunden wurde. Da sowohl Vorder- als auch Rückseite beschriftet sind, handele es sich zudem sehr wahrscheinlich um einen Teil eines antiken Buches oder Kodex und nicht etwa um den einer Schriftrolle.
Das Evangelium,
dem die Wissenschaftlerinnen das Fragment zusprechen, haben King und
Luijendijk zu Referenzzwecken zunächst "Evangelium der Ehefrau Jesu""
genannt. Möglicherweise war das Original in griechischer Sprache
verfasst und wurde erst später in Koptische übertragen, um hier (in
Ägypten) von koptischen Gemeinden genutzt zu werden.Gemeinsam mit Professorin AnneMarie Luijendijk von der Princeton University ist King davon überzeugt, dass das neu entdeckte Fragment Teil eines bislang unbekannten frühchristlichen Evangeliums ist. In ihrer Analyse des Fragments, die voraussichtlich im Januar 2013 im Fachjournal "Harvard Theological Review" veröffentlicht werden wird, berichten die Wissenschaftlerinnen, dass das Fragment im Besitz eines privaten Sammlers ist, der King wegen einer Übersetzung des Textes kontaktiert hatte. Dieser Sammler besitze auch einen Brief des deutschen Ägyptologieprofessors Gerhard Fecht von der Freien Universität Berlin, der in den frühen 1980er Jahren offenbar ebenfalls der Meinung war, dass das Fragment ein Beweis dafür sei, dass Jesus verheiratet war.
Über die Entdeckung des Fragments ist bislang erst wenig bekannt. Da es jedoch in Koptisch - jener Sprache also, die während der Römischen Besatzungszeit in Ägypten gesprochen wurde - verfasst ist, gehen die Forscherinnen davon aus, dass das Papyrus auch hierher stammt. Luijendijk vermutet, dass das Fragment möglicherweise, wie viele andere Originalteile des Neuen Testaments, auf einer antiken Müllhalde gefunden wurde. Da sowohl Vorder- als auch Rückseite beschriftet sind, handele es sich zudem sehr wahrscheinlich um einen Teil eines antiken Buches oder Kodex und nicht etwa um den einer Schriftrolle.
Meine Meinung:
Dieses Stück Papier ist nur für Wissenschaftler von Bedeutung!
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