Priester (im Netz) erzählt...
"Alles was mich bewegt...,
was meinem Leben einen Sinn gibt .
Ein Priester bekennt...
seine innere Leere, die auch die weltlichen Freuden nicht ausfüllen konnten.
Es war immer nur von kurzer Dauer, dann kam Frust über das Leben und die Unfähigkeit, ein guter Priester zu sein, auf. Vor kurzem las ich in einem Büchlein, was die „Grunderfahrung des Christseins“ ist. Und die Frage, die sich viele stellen: warum Priester „sündigen“, Fehler begehen, wo sie doch diejenigen sind, wie wir meinen, die Gott näher stehen müssten, denn immerhin hat er sie GERUFEN, berufen dazu, uns im Glauben zu unterweisen, wurde darin in etwa beantwortet. Es gab und gibt im Priestertum Ausnahmen, so genannte „heiligmäßige“ Priester.
Aber was macht einen guten Priester überhaupt aus, wie sollte er denn sein? Müsste er uns nach dem Munde reden? Müsste, sollte er die Welt genauso lieben, die Vergnügungen etc. wie wir? Zumindest sollte er fromm leben, da er sich auf den Weg der Nachfolge Christi begeben hat, oder? Er hat sich dafür entschieden und über Jahre Zeit, seine Entscheidung zu überprüfen. Christus, der Hohepriester war göttlichen Ursprungs. Und obwohl er Mensch wurde, hat er seine Gottheit nie verloren. Er ist Teil der Hl. Dreifaltigkeit und der Hl. Geist führte ihn. Wir erhalten Anteil an seinem irdischen Leben und als Geschenk den Hl. Geist, damit wir uns führen lassen können, damit wir Charismen erhalten können. Damit wir helfen, heilen und uns Gott immer mehr öffnen können.
Nun, ein Priesteramtskandidat lernt während seines Theologiestudiums unter anderem den trockenen Stoff der Bibel, die Hintergründe, die Geschichte des Volkes Gottes. Aber das verstehen, das anbeten, das Feuer des Glaubens, kann er nicht lernen, genauso wenig wie wir. Dies muss sich jeder vom Hl. Geist schenken lassen.
Ein Priester war nach seiner Weihe sehr stolz auf sein Amt. Durch das Bibelstudium gut vorbereitet, konnte er den Menschen begegnen. War er hilflos darin, selbst eine Predigt niederzuschreiben, so nahm er eben vorgefertigte Predigten, die zum Evangelium passten. So lebte er einige Jahre damit, doch eines Tages war er ausgebrannt.
Er fühlte sich schlecht und ging fast nicht mehr unter Menschen. Heute würde man es Burnout nennen. Doch war es dies? Worunter litt er? Er hatte nichts Neues zu bieten, obwohl sich das Volk in eine neue Richtung bewegte. Gebetskreise entstanden, Charismen wurden sichtbar. Das Volk ehrte Gott und spürte, dass es geführt wurde. Aber der Priester konnte nicht mithalten. Eines Tages besuchte er einen Gebetskreis, setzte sich in die hinterste Reihe und hörte zu. Als ein einfacher Arbeiter, ein einfaches, Herzensgebet sprach, fiel es dem Priester wie Schuppen von den Augen, dass dies ihm fehlte. Aber wie kam ein einfacher Mensch dazu, ohne so berufen zu sein wie er, so ein Gebet zu sprechen?
Traurig ging er nach Hause und überlegte, wie er dies ändern könnte. Aus dem Herzen beten, konnte er schon lange nicht mehr, hatte er dies je gekonnt, fragte er sich. Wieder und wieder begab er sich in diese Gebetsgruppe von Laien. Und eines Abends stellte er sich vor diese Gruppe eifriger Christen hin und legte ein Zeugnis über sich ab. Schonungslos sprach er über seine Hilflosigkeit, über seine Unfähigkeit ein guter Priester zu sein, das hatte er jetzt erkannt. Er hatte ein gutes Leben, verdiente gut und konnte sich viel leisten. Die Welt verstand er, aber die geistige Welt eigentlich nicht. Er sagte: er bewundert die Menschen, die glauben können, ohne zu sehen.
Nun stand ein anderer auf und sagte: "Herr Pfarrer, wissen sie, was ihnen fehlt?" Der Priester antwortete: "Nein." Der andere sagte: "Ihnen fehlt es nicht am Hl. Geist, denn den haben wir alle erhalten, aber sie verhindern, dass er sie führen kann. Sie sollten es zulassen, dann kann er durch sie so wirken, wie es die Menschen brauchen."
Einige Anwesende bildeten einen kleinen Kreis um den Priester, beteten und legten ihm die Hände auf, damit er sich öffnen konnte. Die übrigen sangen geistliche Lob- und Danklieder.
An diesem Abend konnte der Priester nicht einschlafen. Innerlich unruhig trieb ihn etwas in die Kirche vor das Allerheiligste. Dort kniete er stundenlang, bis es draußen hell wurde. Er bekannte seine Unfähigkeit, seine Fehler, seinen Stolz und Hochmut und bat Jesus, ihn durch den Hl. Geist zu führen.
Ab dem Tag konnte er vor Freude sprühend predigen. Sein Herz liebte und er wusste auch wen. Denjenigen der ihm alles in allem wurde.
Es reicht also nicht, einfach in die Kirche zu gehen, weil es sich gehört. Denn ohne die Flamme der Liebe, ohne das Wirken des Hl. Geistes zuzulassen, ist man noch kein Christ.
Ohne den Hl. Geist, neigt der Mensch zu großen Sünden, zu egoistischen Sünden, die andere schwer verletzen. Rechnet man aber mit dem Eingreifen des Hl. Geistes: so hört man auch auf seine Mahnungen. Derjenige, der taube geistige Ohren hat, der will weltlich leben, sich vergnügen und auch seine Sexgier nicht zügeln.
Ein wahrer Christ ist man erst, wenn man sich ganz auf das Wirken des Himmels einlässt. Wenn man erkannt hat, dass man von selbst nichts kann, auch nicht durch noch soviel Studieren, Lernen. Denn da liegt zwar die Saat, aber aufgehen kann sie nur, wenn man zulässt, dass der Hl. Geist sie zum Wachsen bringt. Und dies führt unweigerlich in die Demut."
Priester (im Netz) erzählt
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