Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachten

Ich lag und schlief; da träumte mir

ein wunderschöner Traum:

Es stand auf unserm Tisch vor mir

ein hoher Weihnachtsbaum.


Und bunte Lichter ohne Zahl,

die brannten ringsumher;

die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.



Und Zuckerpuppen hingen dran;

das war mal eine Pracht!

Da gab's, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.



Und als ich nach dem Baume sah

und ganz verwundert stand,

nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.



Da wacht' ich auf aus meinem Traum,

und dunkel war's um mich.

Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find' ich dich?


August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 
Germanist
           1798-1874             





Fotos H. Loker

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Über mich

BORKEN, Nordrhein-Westfalen, Germany
Lehrer a.D. vielseitig interessiert, erkennt eine deutliche Zunahme negativer Entwicklungen in vielen Bereichen der Gesellschaft